Im Rahmen eines informellen Treffens verschaffte sich Hans-Jürgen Müller, Sprecher für Landwirtschaft, Tierschutz und Jagd der grünen Fraktion im Hessischen Landtag, einen Eindruck der momentanen Situation der Waldbesitzer und Waldbewirtschafter in Hundelshausen. Die Interessengemeinschaft Hundelshausen ist ein Zusammenschluss aus ca. 100 Waldbesitzern und Familien, die insgesamt über 140 Hektar Wald verfügen, welcher gemeinschaftlich durch die Revierförsterei Hundelshausen betreut wird.
Günter Groß, Bereichsleiter des Forstamts Hessisch Lichtenau, schilderte die angespannte wirtschaftliche Lage des gesamten Forstsektors aufgrund der Dürrefolgen und des Borkenkäferbefalls. Neben dem großflächigen Absterben der Fichten zeigen akut auch Buchen zunehmend irreversible Trockenschäden. Während die Preise für Holz stark gesunken sind, steigen die Kosten für die Bewirtschaftung gleichzeitig stark an. Dies stellt die Forstbetriebe vor existentielle Herausforderungen.
Peter Bornmann, Revierleiter und zuständiger Förster, erklärt, dass für eine zukunftsfähige und nachhaltige Wiederaufforstung die Baumartenpalette für diese Region erweitert werden muss. Von den bisherigen Hauptbaumarten ist die Eiche noch am ehesten in der Lage dem sommerlichen Trockenstress zu trotzen. Daneben muss man jedoch in Zukunft wohl auf weitere klimastabile Baumarten wie Esskastanien oder Robinien setzen.
Norbert Sauer, Vorstandsmitglied der IG Hundelshausen, verweist auf die nachhaltige Bewirtschaftungsweise des Gemeinschaftswaldes und die damit einhergehenden Naturschutzleistungen, welche das Waldökosystem stärken. Habitatbäume, die Tieren als Unterschlupf dienen, werden beispielsweise freiwillig aus der Nutzung genommen. Durch eine regelmäßige Kartierung der Flächen, kann auf Quellgebiete Rücksicht genommen werden und der Holzeinschlag angepasst werden.
Hans-Jürgen Müller begrüßt das Engagement der Interessengemeinschaft Hundelshausen für den Naturschutz vor Ort und macht deutlich: „Der Wald stellt eine große CO2-Senke dar und nimmt damit eine wichtige Rolle im Klimaschutz ein. Eine nachhaltige Waldbewirtschaftung ist unabdingbar, denn sie nutzt dem Gemeinwohl und sichert zusätzlich zahlreichen Pflanzen und Tieren einen langfristigen Lebensraum. Hier wird durch die Interessengemeinschaft vorbildliches geleistet. Das der Zusammenschluss der Waldbesitzer nunmehr massiv unter den Folgen der langanhaltenden Trockenheit und den Borkenkäferbefall zu leiden hat, erfüllt mich mit großer Sorge“.
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